Eine Ode an den Wettbewerb

Heute halte ich eine Ode an den Wettbewerb, die Konkurrenz, den Wettkampf. Man begegnet ihm immer und überall. Und ich sage: Er ist gut. Was du daraus – unter anderem – für deine Karriere oder deine nächste Bewerbung mitnehmen kannst, darum geht’s mir in diesem Beitrag.

Wettbewerb ist überlebenswichtig. Wer sich ihm entzieht, wird irgendwie... komisch. Frustriert, bitter. So insgeheim ein wenig wütend.

Warum? Weil es nicht mehr weitergeht für ihn. Die Welt bleibt in Bewegung, nur er bleibt stehen. Alles, was in der Natur nicht weitergeht, weiterwächst und in Bewegung bleibt, verkommt zu Kompost. Die Natur und somit die Welt folgt nicht dem Prinzip „Jeder kriegt eine Medaille“. Auch wenn sich das korrekt anhört und sicher gut gemeint ist - ehrlich ist es nicht.

Die Augen zu verschliessen bringt mich längerfristig nicht weiter. Es bringt mir auch nichts, wenn ich Wettbewerb und die Bildung von Hierarchien generell für toxisch erkläre und sie verteufle. Sie verbinde mit Aggression, Gewalt oder mit „Gemein sein“.

Wovor will man sich schützen, wenn man den Wettbewerb scheut? Vor dem Gefühl, verloren zu haben. Vor der Konfrontation mit den eigenen Schwächen.

Jedoch verneint man sich damit auch dem ganz natürlichen Drang, besser zu werden. Diesem genialen Zustand, etwas (noch) nicht zu wissen und dann neu zu lernen.

Klar, man fühlt sich schlecht, wenn man verliert. Aber dieses Gefühl ist wertvoll. Alles Scheitern, Hinfallen, alle Rückschläge zahlen sich eines Tages aus, wenn man nicht aufgibt. Lass dich nie von einem einzelnen Rückschlag definieren. Sondern: Geh hin und zeig dich! Immer und immer wieder. 

Schauen wir "Wettbewerb" einmal anders an. Wie wäre es mit dem folgenden Bild bei einer Niederlage:

Die Schlacht habe ich verloren, aber nicht den Krieg.

Und dabei essentiell: Gegen wen führe ich den Krieg?

Nicht gegen eine andere Person oder einen Konkurrenten, nein! Sondern nur gegen mich selbst, mein aktuelles Ich und das Ich von gestern. Genau, in dieser Perspektive richten den Fokus auf uns selbst und weg vom anderen - das ist der Trick! 

Dieses Gefühl, etwas Neues gelernt zu haben. Sich selber überwunden zu haben. Wieder ein Stückchen weitergekommen zu sein. Das sind die kleinen Siege, die wir feiern dürfen. Ja, f-e-i-e-r-n! Denn sie sind pures Glück. Befriedige deine natürliches Bedürfnis nach Wachstum. Das macht glücklich.

Diese Sichtweise von Wettbewerb fühlt sich für viele erst einmal komisch an. Sie denken automatisch an etwas Negatives, wenn sie das Wort auch nur schon erahnen. Wettbewerb und Konkurrenz sind jedoch inspirierend. Was kann ich von meinen Konkurrenten, meinen Mitbewerbern lernen? Worin sind sie besser? Vielleicht spielen sie jetzt noch in einer anderen Liga als ich.

Aber ich habe das Potential, Tag für Tag, Situation für Situation, ein bisschen besser zu werden. 

Stellen wir uns dem Wettbewerb, gerade auch bei der nächsten Bewerbung. Was kann ich noch ein bisschen besser machen? Investieren wir doch diesen Extra-Effort! Geh hin und zeig dich, immer und immer wieder. Immer ein bisschen besser.

So wirst du zum Hammer, anstatt ein Nagel zu sein.

02.09.2019 | Index:

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